HAUSTECHNIK

Gebäudeunterhalt & Haustechnik
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Desinfektion in der Haustechnik

Was hat Desinfektion mit Haustechnik zu tun? Gut, hier und da sieht man den Gebäudetechniker die Spender mit Desinfektionsmittel im Eingangsbereich auffüllen – und die Hauseingangstüren einstellen. Aber ansonsten braucht es in der Haustechnik doch keine Desinfektion, oder?

Desinfektionsmittel: Warum Anwendung in der Haustechnik?

Haustechnik: Die Versorgung eines Gebäudes mit Wasser, Gas, Elektrizität, Luft sowie Wärme und Kälte gehört zu den Kernaufgaben. Desinfektionsmittel sind in dieser Aufzählung nicht vorhanden… oder etwa doch? Während Gas und Elektrizität keine Probleme mit Verkeimungen aufweisen, sieht das bei Luft und Wasser schon anders aus.

“Sick Building Syndrom” durch verkeimte Lüftungen, Legionellen in Warmwasserleitungen, Pseudomonas und andere Keime in Luftbefeuchtern sind nur einige der Probleme, vor welche die Haustechnik in Zusammenhang mit Desinfektion gestellt wird. Dazu kommt, dass ein Nichtbeachten der anstehenden Desinfektion mit dem richtigen Desinfektionsmittel sehr schnell viele Leute krankmachen kann. Dies da bei einer Verkeimung im Haustechnik – Verantwortungsbereich immer rasch viele Leute betroffen sein können.

Desinfektion verkeimter Lüftungen: Was die Haustechnik unternehmen kann

Lüftungskanäle, Ventilatoren, Klimaanlagen, Filter: wann immer sich Schmutz in den Kanälen sammelt – was oft und regelmässig geschieht – ist der erste Schritt zur Belastung der Luft mit Keimen. Denn sobald sich noch etwas Kondenswasser zu den Schmutzbelägen dazugesellt, ist die Bildung von Schimmelpilzen und Bakterienrasen garantiert.

Die Aufgabe der Haustechnik besteht nun darin, die Hygiene, Reinigung und Desinfektion der Lüftungsanlagen durch sorgfältige Planung und regelmässige Durchführung frei von Schmutz und Keimen zu halten. Dies ist vom technischen Standpunkt nicht allzu schwierig. Mittels Rotierbürsten und flexiblen Wellen kann jeder Lüftungskanal recht einfach von Staub und Schmutz befreit werden.

Desinfektionsmittel kann entweder via Sprüh- oder Kaltnebelverfahren eingesetzt werden, um eine gründliche Desinfektion der gereinigten Lüftungsteile sicherzustellen. Genauere Informationen finden sich unter den Rubriken “Desinfektion von Raumlufttechnischen Anlagen” oder “Desinfektion von Lüftungskanälen”.

Legionellen im Warmwassersystem: Desinfektion und Legionellenbekämpfung durch die Haustechnik

Legionellen im Warmwassersystem, der Klimaanlage oder einem Befeuchter sind ein zum Glück nicht allzu häufiges, jedoch mitunter lebensgefährliches Risiko im Verantwortungsbereich der Haustechnik, das es zu vermeiden gilt. Legionellen sind Bakterien, die sich in warmem Wasser bis ca. 50 Grad vermehren und unter ungünstigen Umständen (Dusche…) als Aerosole eingeatmet werden können. Dies wiederum kann grippeartige Erkrankungen und im schlimmsten Fall tödlich verlaufende Lungenentzündungen hervorrufen.

Die Bekämpfung der Legionellen durch die Haustechnik bzw. die Verhinderung der Verkeimung ist relativ einfach. Es muss lediglich darauf geachtet werden, dass tote Stränge (Wasserleitungen zu Entnahmestellen, welche nicht mehr genutzt werden) sorgfältig abgetrennt und versiegelt werden.

Weiterhin soll darauf geachtet werden, dass die Temperatur in allen Leitungsteilen mindestens einmal pro Tag die 50 Grad Celsius Marke übersteigt. Dies nennt sich thermische Desinfektion und ist die einfachste Methode der Legionellenbekämpfung. Nur bei sehr langen Leitungen, bei denen eine thermische Desinfektion nicht möglich ist, kommt eine chemische Desinfektion mit Desinfektionsmittel zum Einsatz.

Verhinderung der Verkeimungen von Kühltürmen – Pflicht der Haustechnik zur Desinfektion

Kühltürme zur Kühlung von Maschinen, Anlagen oder Luft (Klima) sind in jedem grösseren Gebäude anzutreffen. Häufig sind die Kühlanlagen nur Luftgekühlt und benötigen daher keine grössere Wartung. Aber sobald Nasskühltürme oder Hybridkühltürme zum Einsatz kommen, ist die regelmässige Behandlung des Kühlwassers mit Härtestabilisatoren, Antikorrosionsmittel und Desinfektionsmitteln für die Wasserdesinfektion notwendig. Andernfalls drohen einerseits Leistungseinbußen und erhöhter Verschleiss der Anlage, andererseits Verkeimung durch Pseudomonas und Legionellen. Diese können noch über sehr grosse Distanzen infektiöse Wassernebeltropfen verteilen.

Eine fachgerechte Desinfektion ermöglicht der Haustechnik, dieses Risiko zu eliminieren. Ist ein Kühlturm erst einmal sauber eingefahren, müssen nur noch sporadisch die Chemikalien – und Desinfektionsmittel aufgefüllt und im Kühlwasser gemessen sowie die Dosierpumpen und Impfventile überprüft werden. Derart gepflegt bringt jeder Kühlturm jahrelang optimale Leistungen ohne Gesundheitsrisiken.