Geflügelställe

Stall- und Trinkwasserbehandlung im Geflügelstall
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Hühnerstall desinfizieren – Wieso, Wie und wann

Hygiene im Hühnerstall ist ein vieldiskutiertes Thema. Was, wie, wie oft soll gemistet, frisch eingestreut, gereinigt und der Hühnerstall desinfiziert werden? Ist eine regelmässige Desinfektion im Hüherstall überhaupt sinnvoll, da eine Keimfreiheit ja sowieso nicht sichergestellt werden kann? Oder ist eine regelmässige Reinigung und Augenmerk auf die Ungezieferbekämpfung sinnvoller? Schauen wir uns ein paar Details dazu an.

SANOSIL ANWENDUNG IN GEFLÜGELSTÄLLEN

ANWENDUNG IN GEFLÜGELSTÄLLEN

Hühnerstall desinfizieren: Grundsätzliches

Während sich in einem ein professionell geführter Maststall eine relativ hohe Anzahl Tiere auf dem gesetzlich vorgeschriebenen Mindestplatz tummeln und üblicherweise nach rund 40 Tagen komplett als Umtrieb den Hühnerstall Richtung Schlachthof verlassen, steht in einem Privaten Hühnerstall in erster Linie Spass an den Tieren, gefolgt von einer Selbstversorgung mit Fleisch und Eiern an erster Stelle.

Es versteht sich von selbst, dass diese beiden “Betriebsarten” die Reinigung und Desinfektion im Hühnerstall unterschiedlichen Anforderungen zugrundeliegen und sich deshalb per se schon Unterscheiden.

Ein professionell erstellter Hühnerstall verzichtet in der Regel auf Holzbauteile mit vielen Ritzen, sondern setzt auf glatte, abwaschbare und leicht zu reinigende Materialien wie Beton, Kunstharz, Kunststoffe und Chromstahl. Dies reduziert das Risiko von Ungeziefer wie Milben und Federlinge. Im Gegensatz zu einem “Hobby”-Hühnerstall herrscht aber wegen der vielen Tieren per se ein höherer Infektionsdruck. In der Konklusion kann man dazu sagen, dass es mehr Sinn macht, regelmässig im kommerziell genutzen, grossen Hühnerstall zu desinfizieren. Dafür muss in einem kleinen Hühnerstall ggf. mehr Augenmerk auf die Parasitenkontrolle gelegt werden.

Desinfektion im Hühnerstall: Tränkesysteme

Ein sehr grosses Risiko für das Verbreiten von Krankheitserregern im Hühnerstall stellt das Tränkesystem dar. Lange Leitungen, geeignete Temperatur und ggf. Ablagerungen in den Leitungen durch Medikamente oder Vitamine begünstigen die Bildung von Biofilmen.

Dies sind schleimige Strukturen, welche Keime im Trängkesystem vor oberflächlichen Reinigung- und Desinfektion schützen. Diese Biofilme können nicht einfach durch Spülen beseitigt werden und widerstehen sogar gängigen Desinfektionsmitteln wie Chlor (sofern nicht sehr hoch konzentriert).

Geeignete Desinfektionsmittel wie Sanosil S015 oder Super 25 sind jedoch in der Lage, diese Strukturen aufzubrechen und die Beläge abzulösen. Eine regelmässige Schockdesinfektion ist deshalb sehr empfehlenswert. Wird zwischen den Schock-Desinfektion-Zyklen dem Wasser eine geringe Menge Desinfektionsmittel beigegeben, wird der Neuaufbau solcher Biofilme effektiv behindert.

Hygiene im Hühnerstall : Reinigung und Desinfektion der Oberflächen

Unabhängig von der Grösse sehen die Hygienemassnahmen sowohl im privaten als auch im professionellen Bereich sehr ähnlich aus.
Zu den wichtigsten Massnahmen gehört das regelmässige komplette Erneuern der Einstreu. Dies sollte mindestens einmal im Monat, bzw. zwischen zwei Mastzyklen erfolgen.

Dazu soll als erstes alles Material wie Tränke und Fütterungsapparaturen entfernt separat auseinandergenommen und gründlich gewaschen werden. Danach folgt das Entfernen und Entsorgen der benutzten Streu samt Kot. Darauf folgt nach Möglichkeit ein gründliches Waschen mit Seifenlauge und/oder Hochdruck aller abwaschbaren Flächen. Nach der Reinigung folgt die Flächendesinfektion.

Idealerweise wird dazu ein flüssiges Desinfektionsmittel benutzt, welches satt auf alle Flächen aufgesprüht werden kann. So ist das Eindringen des Desinfektionsmittels in alle Ritzen, Poren und ggf Ablagerungen aus getrocknetem Hühnerkot sichergestellt. Diese Methode ist möglicherweise etwas arbeitsintensiver als Anwendungen per Aerosol bzw. Nebelgerät, garantiert aber die beste Desinfektionswirkung. Wir empfehlen für diesen Zweck eine Lösung der Desinfektionsmittel – Konzentrate Sanosil S015 oder für grössere Flächen Sanosil Super 25. Nach dem Eintrocknen des Desinfektionsmittels kann dann frische, saubere Einstreu eingebracht werden.

Ungeziefer im Hühnerstall bekämpfen:

Reinigungs- und Desinfektionsmittel helfen zwar gegen Schmutz und Bakterien, jedoch leider nicht gegen Milben, Flöhe, Läuse, Federlinge und andere blutsaugende Parasiten. Diese werden aber durch die regelmässige Reinigung bereits stark reduziert, da sich diese Parasiten die meiste Zeit auf dem Boden/Wänden in irgendwelchen Ritzen des Hühnerstalls verkriechen und nur zur Blutmahlzeit auf die Tiere wechseln.

Die eigentliche Bekämpfung dieser Milben kann durch Bestäuben der Schlupfwinkel mit silikatischen Wirkstoffen wie Kieselgur oder amorphe Diatomeen Erde erfolgen (Staubschutzmaske tragen). Für punktuelle Milbenbekämpfung im Hühnerstall haben sich ausserdem pyrethrumhaltige Produkte sowie abflammen mit dem Gasbrenner gut bewährt.

Wichtig ist, dass diese Methoden nur bei leerem, gereinigten Stall durchgeführt werden. Keinesfalls soll versucht werden, die Hühner “einzupudern” oder sonstwie direkt zu behandeln. GGf. kann etwas Kieselgurpulver dem Staubbad/Sandbad beigemischt werden, wodurch die Tiere sich dann fachgerecht selber behandeln können.

Spezialfall: Kokzidien und/oder Würmer im Hühnerstall bekämpfen

Nebst Milben gibt es noch weitere Schädlinge, die den Hühnern zusetzen können. Kokzidien und Würmer wie z.B. Spul oder Lungenwürmer. Beide schädigen den Verdauungstrakt der Tiere und führen zu rotem Kot, Auszehrung/Abmagerung, struppigem Federkleid und anfälligkeit auf weitere Krankheiten.

Die Behandlung von Wurmbefall geschieht am Besten über den ganzen Bestand, z.B. durch Wurmkur über das Trinkwasser. Die Kur muss ggf. wiederholt werden. Da sich immer noch Wurmeier auf den Oberflächen befinden können, lohnt es sich, dem Hüherstall in so einem Fall einer Spezialbehandlung zu unterziehen.

Kokzidien sind Einzeller und genauso wie Würmer und deren Eier resistent gegen praktische alle gängigen Desinfektionsmittel. Wirksam sind alleine Produkte auf Chlor-Kressol Basis wie z.B. Neopredisan. Solche Desinfektionsmittel sind zwar wirksam, aber sehr giftig und bei falscher Anwendung krebserregend. Die genaue Einhaltung der Dosierung und Anwendungsempfehlung des Herstellers muss peinlich genau eingehalten werden. Zudem sollen diese Produkte nur bei konkreten Problemen und nicht prophylaktisch eingesetzt werden.

Hygiene im Hühnerstall: Methoden und Massnahmen während der Stall belegt ist.

Ein paar abschliessende Methoden können die Hygiene im Hühnerstall entscheidend verbessern und zur optimalen Lebensqualität der Tiere beitragen:

Geeignete Einstreu für Hühner: Sauber, flüssigkeitsbindend, und vorallem geeignet, um darin herumzuscharren. Passende Einstreu ist z.B. Holzspäne, Häcksel aus Stroh oder Hanf, (bzw. Pelletiert), in einem Bereich Sand (für ein Staubbad) und als Geheimtipp: getrocknete Walnussbaumblätter. Zugegeben, diese eignen sich mehr für den Hobbystall. Jedoch wird den enthaltenen ätherischen Oelen eine Keimreduzierende und Geruchsbindende Wirkung nachgesagt.

Desinfektion des Trinkwassers: Eine geringe Menge geeigneten Desinfektionsmittels im Trinkwasser (z.B Sanosil S015 oder Super 25) hält das Tränkewasser frei von Keimen und Ablagerungen. Wer darauf verzichten möchte, kann auch regelmässige Schockdesinfektionen des Systems mit anschliessendem durchspülen des Systems vornehmen. Zur Hemmung der allzuschnellen Wiederverkeimung kann das Tränkewasser angesäuert werden. Z.B. mit Apfelessig oder Zitronensäure.

Bekämpfung von Fliegen, Mäusen und anderen Schädlingen: Diese können Krankheitsserreger in den Hühnerstall einschleppen. Eine Bekämpfung durch Fallen und oder Gift ist da naheliegend. Jedoch muss darauf geachtet werden, die Hühner dadurch nicht zu schädigen.