TRINKWASSER
Die Versorgung mit einwandfreiem Trinkwasser ist eine logistische und technische Herausforderung. Je nach technischem Entwicklungsniveau obliegt die Hauptverantwortung dafür entweder auf kommunaler oder privater Ebene.
Die dabei zum Zuge kommenden “Herstellungsverfahren” bzw. Veredelung und zielgerichtete Veränderung von Rohwasser zu Trinkwasser wird unter dem Begriff Trinkwasseraufbereitung zusammengefasst.
Trinkwasseraufbereitung im Wasserwerk
Seit ungefähr 150 Jahren wird Trinkwasser in großen Anlagen industriell aufbereitet. Dies weil der Zusammenhang zwischen verschmutztem Trinkwasser und Krankheiten wie Typhus und Cholera und die Notwendigkeit einer guten Trinkwasseraufbereitung zur Vermeidung dieser erkannt worden war.
Je nach Art der Rohwassergewinnung kommen für die Trinkwassergewinnung unterschiedliche Verfahren zum Einsatz, da Qualität und chemische Zusammensetzung variieren können. Bei Rohwasser unterscheidet man Meteorwasser (Regen), Oberflächenwasser (See, Fluss), Quellwasser und Grundwasser.
Die Trinkwasseraufbereitung selber umfasst nun auf die Anforderungen des Rohwassers abgestimmte Techniken wie Reinigung, Entkeimung, Entfernen von Eisen und Mangan sowie je nach gewünschtem Härtegrad Entsalzung bzw. Enthärtung oder auch Mineralien Zugabe zum Schutz der Wasserleitungen vor Korrosion. Ggf. kommt zum Schluss auch noch eine Zugabe von Desinfektionsmittel zum Schutz vor Wiederverkeimung, der sog. Leitungsschutz vor.
Die Abwasserbehandlung / Abwasseraufbereitung gehört indirekt auch zur Trinkwasseraufbereitung, aber an dieser Stelle wird nicht näher darauf eingegangen.
Trinkwasseraufbereitung : mechanische Verfahren
Mechanische Verfahren zur Trinkwasserreinigung gehören zu den ältesten und einfachsten Methoden der Trinkwasseraufbereitung. So wurden Kiesfilter und/oder Sandfilter bereits im Mittelalter benutzt, um Regenwasser vor dem Speichern in einer Zisterne zu reinigen. Zu den mechanischen Methoden der Trinkwasseraufbereitung gehören Rechen, Siebe und Filter inkl. Nano- und Osmose Filter. In den Wasserwerken kommen nebst Sand und Kieselgur auch Aktivkohlefilter zum Einsatz.
Das Ziel ist es, zur Trinkwasserreinigung Trübstoffe wie Sand, Algen, Schmutz etc. aus dem Rohwasser zu entfernen. Zur Effektivitätssteigerung der Filter werden zudem oft Flockungsmittel beigegeben. Diese Stoffe sorgen dafür, dass sich kleine Schmutzpartikel zu größeren Klumpen zusammenschließen und dadurch besser in den Filtermaschen hängenbleiben. Um ein “verbacken” der Filter zu verhindern, müssen diese regelmäßig rückgespült werden. Beim Rückspülen der Filter werden die zurückgehaltenen Schwebstoffe entgegen der Flussrichtung ausgewaschen und weggespült.
Trinkwasseraufbereitung : chemische Verfahren
Alle unerwünschten Substanzen lassen sich aus dem Trinkwasser nur mittels konventionellen Filtern nicht entfernen. Vor allem gelöste Stoffe müssen anderweitig entfernt werden. Viele davon z.B. Eisen und oder Mangan lassen sich mittels Oxidierung entfernen. Dazu wird entweder Sauerstoff, Luft, Wasserstoffperoxid oder auch Kaliumpermanganat zugegeben. Letzteres kennt man auch als Tabletten zur Trinkwasserentkeimung (Chlortabletten) bzw. Trinkwasseraufbereitung im Outdoor – Bereich.
Durch Einblasen von Luft in das Wasser können auch Stoffe in eine gasförmige Form überführt und dadurch “ausgeblasen” bzw. entfernt werden, z.B. ein Überschuss an Chlor, Kohlenwasserstoffe, Schwefelverbindungen etc. Das Verfahren verbessert durch das Entfernen unerwünschter Gerüche den Geschmack und nennt sich in der Trinkwasseraufbereitung “Strippen”.
Ein Zwischending aus chemischer und mechanischer Wasseraufbereitung ist die Anwendung von Absorbern. Bewährt haben sich hier Wasserfilter mit Aktivkohle. Die riesige Oberfläche der Aktivkohle und die Reaktionsfreudigkeit, mit der sich viele Substanzen an die Aktivkohle binden, lässt weitere unerwünschte Stoffe aus dem Wasser extrahieren.
Trinkwasseraufbereitung : biozide Verfahren / Desinfektion
Ergänzend zur Filtration kommen noch biozide Techniken zur Entkeimung des Trinkwassers zum Zuge. Bekannte Methoden der bioziden Wasseraufbereitung sind die Möglichkeit, mittels UV Entkeimung (UV Strahlen töten Keime sehr rasch ab) Ozonisierung, Chlordioxid Chlorung oder speziellen Trinkwasserdesinfektionsmittel wie Sanosil Super 25. Wichtig ist, dass alle Keime nachhaltig und zuverlässig abgetötet werden, dabei aber keine negativen Geschmacksveränderungen im Wasser vorliegen. Eine thermische Desinfektion (Wasser abkochen) scheitert aufgrund des hohen Energieverbrauches in der Trinkwasseraufbereitung und ist höchstens im Outdoor Bereich und/oder als Notmassnahme im Haushalt (plötzliche Verkeimungen) praktikabel.
Um das aufbereitete Trinkwasser anschliessend haltbar zu machen und vor Wiederverkeimung zu schützen, wird ein sog. Leitungsschutz durchgeführt. (Ozon oder UV haben nur eine akute Wirkung und keinen andauernden Effekt.) Dabei wird dem Trinkwasser eine kleine Menge Desinfektionsmittel beigefügt. Aus technologischer Hinsicht macht dies Sinn, jedoch gibt es auch kritische Stimmen. So ist es vielen Konsumenten z.B. grundsätzlich unangenehm, ein Produkt zu Wasserdesinfektion im Trinkwasser beigemischt zu bekommen. Auch muss bei den etablierten Produkten stets die Gefahr der Korrosion beachtet werden. Speziell das immer populärer werdende Chlordioxid ist sehr korrosiv.
Brauchwasseraufbereitung privat / Zuhause
Wie oben erwähnt ist die Wasseraufbereitung zu Trinkwasser in der Regel auf städtischer Ebene organisiert. Jedoch gibt es Konsumenten, die aus verschiedenen Gründen private Wasseraufbereitung betreiben. In der Regel passiert dies auf Grundstücken mit eigener Quelle bzw. Quellfassung oder Grundwasserbrunnen. Je nach gewünschter Qualität des Trinkwassers und des Rohwassers ist mehr oder weniger Aufwand zu betreiben.
Wird das Wasser nur für den Garten, zum Duschen, Waschen und die Klospülung gebraucht, und das Wasser im Sammelbehälter einem gewissen Austausch unterworfen, reicht in der Regel eine einfache Filterung mit 2 hintereinander geschalteten, rückspülbaren Filterkartuschen sowie hie und da eine Reinigung der Wasserfassung.
Trinkwasseraufbereitung privat / Zuhause
Möchte man mit einer eigenen Anlage hingegen Trinkwasser gewinnen, muss etwas mehr Aufwand betrieben werden. Am einfachsten funktioniert dies mit einer mehrstufigen Anlage für die Trinkwasseraufbereitung Stufe Haushalt. Diese Geräte sind in der Regel hintereinandergeschaltete Module, welche Vorfilter, Keramikfilter, Aktivkohlefilter und UV – Entkeimung oder Vorfilter / Osmosefilter miteinander kombinieren. Richtig eingesetzt und gewartet sind auch diese Geräte in der Lage, zuhause einwandfreies Trinkwasser aus privaten Quellen aufzubereiten.
Entgegen landläufiger Meinung wird für die eigentliche Wasseraufbereitung in der Regel kein Wasserdesinfektionsmittel / chemische Trinkwasserdesinfektion benötigt. Hingegen ist eine regelmässige Wartung, Kontrolle und ggf. Reinigung und Desinfektion der Quellfassung / Sammelbrunnens, der Pumpen und ggf. Rohrleitungen dringlich empfohlen.
Die Sanosil Produkte (S015 / Super 25) können zwar ebenfalls direkt zur Trinkwasserdesinfektion und Notwasserkonservierung benutzt werden; die meistgenutzte Anwendung ist dann auch eher im technischen Bereich der Wasseraufbereitung (Kühltürme, Kühlkreisläufe), Legionellenbekämpfung sowie in der Desinfektion von Brunnenstuben, Leitungen sowie der Desinfektion von Wasseraufbereitungsanlagen zu Suchen.