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Krankenhaushygiene vs Nosokominalinfektionen

In der Schweiz und in Österreich  sterben jedes Jahr rund 5000 Personen durch im Krankenhaus erworbene Infektionen. Das sind rund 10 x mehr, als im Strassenverkehr ums Leben kommen. Böse Zungen behaupten deshalb, dass wenn die Polizei statt Radarkontrollen die Hygiene im Krankenhaus überprüfen würde, rund 10 x so viele Leben gerettet werden könnten…
Ob dies stimmt, vermag niemand zu sagen, aber Tatsache ist, dass durch eine optimale Hygiene im Krankenhaus viele dieser Infektionen vermieden werden könnten.

MEDIEN

KRANKENHAUSHYGIENE

Warum Hygiene im Krankenhaus?

Die Hygiene Definition lautet : “Wissenschaft von der Erhaltung und Pflege der Gesundheit” – ergo Krankheitsverhinderung durch Vorbeugung. Grundsätzlich gilt: je mehr Hygiene, desto weniger (Infektions-) Krankheiten. Das Problem dabei ist nicht fehlendes Wissen um diesen Zusammenhang – sondern einerseits der hohe Aufwand (und somit Kosten) die eine gute Hygiene im Krankenhaus mit sich trägt, und andererseits eine gewisse “Betriebsblindheit” bzw. Überdruss, die eigentlich bekannten Hygienevorschriften in Aztpraxis und Krankenhaus immer einhalten.

Der mit wirksameren Hygienevorschriften und Hygienebedarf verbundene Kostenaufwand lässt sich allerdings durch die Einsparungen bezahlen, die durch Krankheitsvermeidung zu erzielen sind. Ein niedrigeres Infektionsrisiko für die Belegschaft bedeutet weniger Ausfälle durch Krankheit. Zudem trägt ein tieferes Infektionsrisiko als bei anderen Krankenhäusern entscheidend zum guten Ruf einer Klinik bei, was wiederum das Interesse speziell von Privatpatienten an der entsprechenden Institution erhöht.

Krankenhaushygiene: Definition und Konzeptbildung

Die Krankenhaushygiene wird als medizinisches Fachgebiet zur Erforschung und Umsetzung spezieller Massnahmen der Hygiene in Krankenhäusern definiert, die Patienten stationär und ambulant behandeln. Dazu gehören Arztpraxen, in denen ambulante operative Eingriffe durchgeführt werden. Zur Krankenhaushygiene gehören hygienische Massnahmen, welche sowohl dem Patienten- als auch zum Personalschutz (Arbeitsschutz und Unfallverhütungsmassnahmen) zählen.

Bei einem Hygienekonzept geht es deshalb in erster Linie darum, eine Auswahl abteilungsübergreifender Massnahmen zu treffen, welche Hand in Hand ineinander greifen, und das gewünschte Ziel einer verbesserten Hygiene im Krankenhaus zu erreichen. Die Reihenfolge aus der Konzeptlehre (Analisieren, Auswerten, Massnahmen definieren, Umsetzen, Kontrollieren bzw. der Qualitätslehre (Plan – Do – Check – Act) helfen, eine geeignete Struktur des Hygienekonzeptes zu generieren.

Zuerst werden wie in einem HACCP-Konzept die kritischen Punkte bzw. Schwächen im aktuellen Hygienekonzept analysiert. Diese Erkenntnisse helfen im zweiten Schritt, die Evaluierung von Präventionsmassnahmen, Hygienevorschriften und antiinfektiösen Verfahren (z. B. Sterilisation, Desinfektion, Antiseptik, Raumlufttechnik etc.) sowie die Entwicklung und Evaluierung von Qualitätssicherungsverfahren einzuführen.

Hygiene im Krankenhaus : Gesetzliche Vorschriften und Richtlinien

In jedem Land gibt es gesetzliche Vorschriften, welche bei der Konzepterstellung zu Rate gezogen werden sollten. In Deutschland bildet z.B das Infektionsschutzgesetz (IfSG), in der Schweiz das Epidemiegesetz (EpG) die gesetzliche Grundlage für Massnahmen der Hygiene im Krankenhaus. Auch die Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) beim Robert-Koch-Institut (RKI) gibt regelmässig Empfehlungen zu krankenhaushygienischen Massnahmen heraus.

In der Schweiz ist inbesondere auch die Swissnoso https://www.swissnoso.ch/ als übergeordnete Instanz und kompetenter Anspruchspartner bei der Optimierung der Krankenhaushygiene im Kampf gegen Nosokominalinfektionen. Dieses Netzwerk koordiniert Aktionen und sammelt u.a. Fälle zu statistischen Zwecken. Für Deutschland ist das Robert Koch Institut (RKI) federführend. Bekannt ist es vorallem für die RKI Liste Desinfektionsmittel, eine Liste, auf der getestete Produkte für die Desinfektion im Krankenhaus aufgeführt sind. Nebst Desinfektionsmittel sind auch gewisse Reinigungsmittel bzw. Desinfektionsreiniger aufgeführt.

Praktische Tipps für die Krankenhaushygiene: Hände

Es ist tragisch, dass trotz seit Semmelweis’ Erkenntnisse, um die Wichtigkeit der Händehygiene im Krankenhaus immer noch ein Grossteil aller Nosokominalinfektionen durch kontaminierte Hände verursacht werden.
Die WHO Guidelines on Hand Hygiene in Health Care: a Summary. WHO, 2009 empfehlen dazu:

  • Händehygiene mit alkoholischem Händedesinfektionsmittel
    Anwendungsgebiete: Zur routinemässigen Desinfektion vor und nach dem direkten Kontakt mit einem Patienten.
    Dauer: 30 Sekunden.
    Wichtig ist, die Hände regelmässig zu pflegen, da durch die regelmässige Benetzung mit alkoholischen Händedesinfektionsmitteln die Hände trocken und rissig werden können.
  • Händehygiene mit Wasser und Seife (Händewaschen)
    Anwendungsgebiete: Bei sichtbar verunreinigten Händen, zum Beispiel mit Blut oder anderen Körperflüssigkeiten. Nach dem Besuch der Toilette.
    Dauer: 40 bis 60 Sekunden
    Hier muss zwingend auf kontaktlos zu bedienende Wasserarmaturen und milde Flüssigseife aus einem Sensorspender sowie Einweghandtücher geachtet werden, um eine Rekontamination der Hände nach dem Waschen zu verhindern.
  • Schulung und Kontrolle
    Obwohl jedem Angestellten eines Krankenhauses die Wichtigkeit der Händehygiene grundsätzlich bewusst ist, führen Stress, Alltagstrott, Demotivation oder schlichtes Vergessen zu einer schleichenden Desenibilisierung für die Thematik. Wichtig ist deshalb ein von der üblichen Hierarchie unabhängiges Kontrollorgan, welche die Hygiene im Krankenhaus dauernd kontrolliert und Feedbacks abgibt. Dies kann z.B. durch regelmässige Abklatschstichproben erfolgen. In der Praxis hat sich bewährt, wenn sich unterschiedliche oder sogar konkurrierende Kliniken oder Krankenhäuser gegenseitig beproben.

Praktische Tipps für die Krankenhaushygiene: Oberflächen

Sekundäre Flächen (z.B. Fussboden, Wände etc.): Mit geeigneten Flächenreinigungsmittel, allenfalls mit Desinfektionsmittel – Zusatz behandeln. Wichtig: Zwingend ist ein Reinigungssystem zu nutzen, welches ein Verschleppen von Keimen verhindert. Ein Mop-Wechselsystem wie z.B. Vileda Swep System statt die veraltete Eimer-und-Mop Methode bietet sich für die optimale Hygiene in Krankenhäusern an. Die neusten Trends und Studien aus Skandinavien (bzw. “Freiburger Modell”) gehen sogar Richtung der Trockenreinigung mit staubbindenden Mikrofaserpads. Diese Trockenreinigung hat sich für die Krankenhaushygiene als funktionelle und ernstzunehmende Alternative bzw. Ergänzung erwiesen.

Primärflächen/Kontaktstellen (z.B Tastaturen, Türfallen, Telefon, Touchscreens, Handgriffe…) Per manueller Wischreinigung/Desinfektion mit einem RKI Liste Desinfektionsmittel und Einwegtuch/Wipe.
Aufgrund der Gefahr einer Resistenzbildung (vorallem ein Problem in grossen Krankenhäusern) ist es von Vorteil, verschiedene Wirkungsysteme miteinander zu kombinieren bzw. alternierend Desinfektionsmittel mit unterschiedlichen Mechanismen (z.B. oxidierende Desinfektionsmittel zu Nutzen.

Ganzraumdesinfektion: Zur zusätzlichen Hygieneoptimierung/bei Ausbrüchen und zur Vorsorge vor resistenten Keimen: Hier empfiehlt sich eine zusätzliche Aerosoldesinfektion mit dem Sanosil Q-Jet System als Ergänzung, um möglichst lückenlos alle Flächen in einem kontaminierten Raum abdecken zu können
Ein derartiges System ist für die Krankenhaushygiene Richtungs- und zukunftsweisend.